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Evangelische Sozialethik

 

Im Unterschied zur katholischen Soziallehre erhebt die evangelische Sozialethik nicht den Anspruch, ein in sich abgeschlossenes Denkgebäude im Sinne eines für jeden Christen verbindlichen Kanons von endgültigen Leitorientierungen liefern zu können. Dies entspricht der evangelischen Grundüberzeugung, dass die Reflexion, Kritik und Gestaltung der Gesellschaftsordnungen ein von sich stets  neu ergebenden Herausforderungen, Situationen, Kontexten und Erkenntnissen angestoßener, aber zugleich auch ein schöpferischer Prozess ist. Sie will dazu beitragen "Zeichen der Gerechtigkeit" in der Welt zu setzen, ohne das "Leiden an der Wirklichkeit" jemals vollständig überwinden zu können. Dass der soziale Protestantismus auf diesem Wege gerade an solchen geteilten Identitätsbestimmungen unter den evangelischen Sozialethikern reich ist, die aufgrund ihres dynamischen Charakters eine Relevanz für Diskussionen der Wirtschafts- und Sozialordnung besitzen, zeigt Gerhard Wegner in seinem Hintergrundartikel. Er erläutert diese geteilten Überzeugungen anhand von zehn Thesen, die er gemeinsam mit Heinrich Bedford-Strohm, Traugott Jähnichen, Sigrid Reihs und Hans-Richard Reuter entwickelt und erstmals im Jahrbuch 1, Sozialer Protestantismus,  2007 publiziert hat.


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Publikationsdatum dieser Seite: Donnerstag, 9. März 2017 13:47