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Gier

Sehr vieles ist seit dem Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise über die Gier gesagt und geschrieben worden, über die Gier der Manager und - viel weitergehender - über die um sich greifende Sucht nach immer mehr in allen Bevölkerungsschichten. Fraglos kann die aktuelle Wirtschaftskrise als ein Zeichen dafür gedeutet werden, dass eine Gesellschaft, die kein Genug mehr akzeptiert und glaubt, alles beherrschen zu können, in Wahrheit ziellos, haltlos und nicht zur Erfahrung von Fülle in der Lage ist. Dem kann eine Ökonomie des Genug entgegen gesetzt werden, deren Notwendigkeit sich auch, aber bei weitem nicht nur aus christlichen Überzeugungen ableiten lässt. "Der Glaube bezieht sich auf Großzügigkeit und eine umfassende Gegenseitigkeit, die vor aller Not schon in Gott gegeben ist", schreibt daher Gerhard Wegner in seinem Text zum Thema Gier. Und weiter: "Es ist eben gerade diese positive Abhängigkeit von Gott und von anderen, in der die Großzügigkeit Gottes Gestalt gewinnt. Die Menschen aber tendieren immer dahin, diese Abhängigkeit zu verneinen, nicht wahrhaben zu wollen und vor ihr zu fliehen." Gemeint ist damit, sich der Fehlerhaftigkeit der Menschen und der Nicht-Beherrschbarkeit der Umstände stets bewusst zu sein, anstatt der gefährlichen Illusion der Nutz- und Steuerbarkeit selbst so destruktiver Triebkräfte wie der Gier zu unterliegen. Um zu seinen Schlussfolgerungen zu gelangen, diskutiert Gerhard Wegner in seinen Betrachtungen theologische, philosophische, literarische und ökonomische Quellen und fügt dem schon so oft beschriebenen Thema Gier einen innovativen und im besten Sinne unkonventionellen Beitrag hinzu. 

  • Betrachtungen zum Thema Gier | von Gerhard Wegner

    Upload am: 08.09.2010


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Publikationsdatum dieser Seite: Donnerstag, 9. März 2017 13:47