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Glück / Lebenskunst

"Philosophie der Lebenskunst"  als Weg zum Glück, so führt der Autor der Hintergrundinformation, Wolfgang Vögele, aus, wird heutzutage oft "als eine Ethik individueller Freiheit konzipiert", die sich zuweilen im Aufzählen guter Ratschläge erschöpft.
Dem hält er als evangelisches Verständnis entgegen: "Glaube ermöglicht Freiheit, indem er bestehende Bindungen aufzeigt und sie auflöst, indem er sie relativiert und in ihren Begrenzungen aufzeigt. Er löst sie auf durch den Verweis auf die Quelle der Freiheit, das Evangelium."
Vögele kommt zu dem Schluss: "Wenn also gilt, dass Menschen sich selbst nicht durch Leistung oder Arbeit beweisen müssen, dann zeigt sich dieser Ab- und Wegfall von Beweislasten als eine tiefe Erfahrung von Befreiung. Der Mensch muss seine eigene Existenz nicht mehr legitimieren, und damit tut sich ein weites Feld von Handlungs-, Wahrnehmungs- und Deutungsmöglichkeiten auf, das in Freiheit gefüllt werden kann. Wenn Freiheit der bestimmende Begriff einer christlichen Alltagsethik ist, dann kann eine solche Ethik weder im Aufstellen bestimmter, allgemein zu befolgender Regeln noch in der Empfehlung bestimmter Gewohnheiten bestehen. Alltagsethik muss dann als Reflexion darüber gestaltet werden, wie ein Individuum von seiner Freiheit Gebrauch machen kann. Es kann nicht um Rezepte, Regeln, Maximen, Gesetze für den christlichen Alltag gehen, sondern um einen Weg der Deutung und Reflexion von Erfahrung, der den eigenen Alltag selbst verantwortet, verarbeitet, durchdenkt."

  • Glück und Lebenskunst | von Wolfgang Vögele

    Upload am: 08.09.2010


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Publikationsdatum dieser Seite: Donnerstag, 9. März 2017 13:47