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Soziale Marktwirtschaft

Die Soziale Marktwirtschaft war in der Gründerzeit der Bundesrepublik Deutschland alles andere als eine Leerformel: Mit ihr verband sich nicht nur ein Programm, das in seiner Zeit das Konzept wirtschaftlicher Freiheit schlüssig mit den Anforderungen sozialer Sicherheit und Verantwortung verband. Vielmehr machte es tatsächliche subjektive Handlungsfreiheit durch die Gewährleistung ihrer materiellen Grundvoraussetzungen und die Absicherung sozialer Risiken häufig erst möglich.  
Während das Bekenntnis zur Sozialen Marktwirtschaft auch heute noch eine große Bedeutung besitzt, ist ihr politisches Programm im Laufe der Zeit unklarer geworden. Lässt sich Soziale Marktwirtschaft heute noch so beschreiben, dass die Konturen dieses Leitbilds unverwechselbar sind? Gelingt es ihr, wirtschaftliche Freiheit mit den drängenden Fragen der heutigen Zeit zu verbinden? Ist eine solche Verbindung überhaupt noch möglich?
Gerhard Wegner beginnt seine Hoffnungen und Erwartungen an eine Soziale Marktwirtschaft der Zukunft aus evangelischer Sicht mit einem Rückblick auf das, was früher von ihr erwartet wurde und was sie zu einem großen Teil auch einlösen konnte. Insbesondere christliche Wertvorstellungen fanden sich in ihrer Ausgestaltung wieder und prägten ihr Erscheinungsbild in der beginnenden Bundesrepublik. Ausgehend von den sozialen, globalen und ökologischen Herausforderungen der heutigen Zeit diskutiert er anschließend die Frage, ob Soziale Marktwirtschaft auch heute noch als ein Leitbild gedacht werden kann, mit dessen Hilfe die Ambivalenzen eines grundsätzlich freien Wettbewerbs aufgelöst werden können. Eine Chance dazu sieht er dann gegeben, wenn Orte einer Gegenmacht zur rein ökonomischen Logik bestehen bleiben.


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Publikationsdatum dieser Seite: Donnerstag, 9. März 2017 13:47