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Humankapital

Im  Jahre 2004 wurde "Humankapital" von einer Jury aus Sprachwissenschaftlern als Unwort des Jahres gekürt. Es degradiere Menschen "zu nur noch ökonomisch interessanten Größen", so die Begründung. Damit wurde eine Diskussion angestoßen, die bis heute sehr kontrovers geführt wird.
In der Wirtschaftstheorie ist der englische Begriff "Human Capital" schon seit den frühen sechziger Jahren gebräuchlich und ergänzte den Begriff des Sachkapitals. Aus dieser formalen Gleichsetzung grundverschiedener "Produktionsfaktoren" erwuchs die häufig negative Auslegung dieser Wortschöpfung. Sind Menschen im Wirtschaftsprozess nur das Gegenstück von Maschinen und Gebäuden? Sind Menschen nur Mittel zum Zweck?
Die in jüngerer Zeit zum Beispiel im Rahmen der Ergebnisse der PISA-Studie geführten Debatten um Bildung und Fähigkeiten als entscheidende Bestimmungsgrößen des individuellen Humankapitals - oder in einem erweiterten Verständnis: des Humanvermögens -  weisen jedoch auf eine positivere Auslegung dieses Begriffs hin. Spricht man in diesem Sinne von Humankapital, geht damit auch eine herausgehobene Beachtung des Wertes jedes einzelnen Erwerbstätigen einher. Nicht mehr allein ein uniformes Heer der Arbeitnehmer, sondern Individuen mit für Unternehmen je spezifisch wichtigen Eigenschaften stehen im Mittelpunkt des Interesses.
Der Autor des Stichwortartikels setzt sich mit dem Begriff Humankapital / Humanvermögen aus der spezifischen Perspektive von Unternehmen - speziell den Aspekten von Personalführung und Organisation - auseinander. (September 2011) 

  • Humankapital / Humanvermögen | von Uni.-Prof. Dr. Winfried Hamel

    Upload am: 05.10.2011


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Publikationsdatum dieser Seite: Donnerstag, 9. März 2017 13:47